Im Rahmen der Solidaritätskampagne #WeStandBYyou von Libereco übernehmen Oliver Kaczmarek (Bundestag, SPD), Christine Crawley (House of Lords, Labour Partei) und Wendy Chamberlain (House of Commons, Liberal Democrats) Patenschaften für politische Gefangene in Belarus.

Viktoryia Hrankouskaya ist eine ehemalige Studentin der Belarussischen Nationalen Technischen Universität. Sie wurde während den Herbst-Protesten in Belarus der Universität verwiesen. Viktoryia wurde am 12. November im Rahmen eines Strafverfahrens nach Artikel 342 des belarussischen Strafgesetzbuches wegen Störung der öffentlichen Ordnung festgenommen.

Oliver Kaczmarek

Oliver Kaczmarek, Mitglied des Deutschen Bundestags und stellvertretender Vorsitzender der Deutsch-Belarussischen Parlamentariergruppe, hat die Patenschaft für Viktoryia Hrankouskaya übernommen und erklärt: Viktoryia Hrankouskaya ist einer der vielen Menschen in Belarus, die sich aufgrund ihres friedlichen Protestes gegen Wahlbetrug, Gewalt und das Regime von Alexander Lukaschenko seit Monaten unschuldig in Haft befinden. Um die Bemühungen um eine Freilassung von Viktoryia Hrankouskaya zu unterstützen, habe ich die Patenschaft für sie übernommen. Ich fordere, dass die Studentin dauerhaft freigelassen wird. Meine weiteren Forderungen sind klar: die Freilassung aller politischen Gefangenen, die sofortige Beendigung von Gewalt und Repressionen gegenüber der Zivilgesellschaft, Organisationen und Medien sowie freie und faire Neuwahlen.“

Dzmitry Zheburtovich wurde am 7. Oktober festgenommen. Er wurde auf die Polizeiwache gebracht, wo er geschlagen wurde. Dzmitrys Wohnung wurde am selben Tag durchsucht und sein Computer, Telefon und andere Gegenstände beschlagnahmt. Er wird nach Artikel 293 („Teilnahme an Massenunruhen“) des belarussischen Strafgesetzbuches angeklagt.

Baroness Christine Crawley

Baroness Christine Crawley, Mitglied des Britischen Hous of Lords, hat die Patenschaft für Dzmitry Zheburtovich übernommen und erklärt: „Ich bin sehr besorgt um die Sicherheit von Dzmitry Zheburtovich. Dieser junge Mann wurde am 7. Oktober 2020 in Polizeigewahrsam in der Akrescin-Straße auf dem Weg zum Einkaufen geschlagen und gegen seinen Willen festgehalten. Ich fordere die Behörden in Belarus auf, Dzimitry Zherburtovich unverzüglich freizulassen und anzuerkennen, dass sie die Meinungsfreiheit nicht weiter unterdrücken und ihre Bürgerinnen und Bürger kriminalisieren können.“

Pavel Drozd wurde am 3. November wegen des Verdachts, das Computernetzwerk des Minsker Stadt-Exekutivkomitees gehackt zu haben, und wegen des Verdachts, Handlungen begangen zu haben, welche die öffentliche Ordnung grob verletzen, festgenommen. Er wurde später nach diesen Artikeln des belarussischen Strafgesetzbuches (Artikel 349 und Artikel 342) angeklagt.

Wendy Chamberlain

Wendy Chamberlain, Mitglied des britischen House of Commons, hat die Patenschaft für Pavel Drozd übernommen. Anlässlich der Patenschaft meint Frau Chamberlain: „Die Wahlen in Belarus im vergangenen Jahr haben mich sehr beunruhigt, und die darauf folgende gewaltsame Unterdrückung friedlicher Demonstrantinnen und Demonstranten war eine Verletzung der Rechte und Freiheiten der Menschen. Viele dieser Demonstrantinnen und Demonstranten wurden zu Unrecht verhaftet und angeklagt. Pavel Drozd ist einer dieser Demonstranten, ein 34-jähriger belarussischer Mann, der am 3. November 2020 wegen angeblichen Computerhackens verhaftet wurde. Ihm wurde Folgendes vorgeworfen: Verstoss gegen Art. 342 des Strafgesetzbuches – Organisation und Vorbereitung von Handlungen, die die öffentliche Ordnung grob verletzen, oder aktive Teilnahme an diesen Handlungen. Verstoss gegen Art. 349 des Strafgesetzbuches – Unbefugter Zugang zu Computerinformationen. Er befindet sich jetzt in der Untersuchungshaftanstalt Nr. 8. Ich folge dem Beispiel von Parlamentarierinnen und Parlamentariern in ganz Europa, indem ich Pavel „adoptiere“. Ich fordere die belarussische Regierung auf, Pavel aus dem Gefängnis freizulassen. Niemand sollte dafür bestraft werden, dass er sich an einem friedlichen Protest beteiligt, vor allem nicht für die Verteidigung der Demokratie.“