Viele internationale Unternehmen platzieren auch nach dem Kriegsausbruch weiterhin Werbung in staatlich kontrollierten Medien in Russland und Belarus. Damit wird die Kriegspropaganda der russischen und belarusischen Regierungen mitfinanziert. Libereco fordert, dass westliche Unternehmen ihre Werbung in diesen Medien umgehend beenden.

Der russisch-belarusische Angriffskrieg auf die Ukraine läuft auf Hochtouren. Ermöglicht wird der Krieg auch durch die gut finanzierte Propaganda in den staatlich kontrollierten Medien beider Länder. Ohne die Lügen und Verzerrungen die von den russischen und belarusischen Medien verbreitet werden, würde der Widerstand gegen den Krieg in der Bevölkerung beider Länder deutlich zunehmen.

Unter anderem Apple, Bayer, Bosch, Coca-Cola, Danone, Dyson, Ferrero, Ford, Jacobs, L’Oréal, Mars, McDonalds, Nestlé oder Pepsi werben auch während des Krieges in der Ukraine unverändert im russischen oder belarusischen Staatsfernsehen für ihre Produkte.

Diese Werbung finanziert die Kriegspropaganda der staatlich kontrollierten TV-Sender mit. Westliche Unternehmen sollten daher umgehend auf Werbung in allen staatlich kontrollierten Medien in Russland und Belarus verzichten. Google, Facebook und YouTube haben bereits auf den Kriegsausbruch reagiert und verunmöglichen es russischen Staatsmedien, über ihre Plattformen Geld zu verdienen.

Die deutsch-schweizerische Menschenrechtsorganisation Libereco hat die Werbung westlicher Unternehmen im belarusischen Staatsfernsehen von Juli 2021 bis Februar 2022 beobachtet. Auf öffentlichen Druck hin haben mehrere Unternehmen wie Henkel, Nestlé, JYSK oder Sandoz ihre Werbeschaltungen auf Lukaschenkos Propaganda-Sendern inzwischen eingestellt.

Lars Bünger, Präsident von Libereco in der Schweiz, fordert: “Es ist nun dringend geboten, dass ausnahmslos alle westlichen Unternehmen sofort auf weitere Werbeschaltungen im belarusischen und russischen Staatsfernsehen verzichten. Mit jedem weiteren Euro an Werbegeldern, den die westlichen Unternehmen ausgeben, finanzieren sie den mörderischen Kriegs Putins und Lukaschenkos mit. Wir erwarten nun von allen Unternehmen schnelle Entscheidungen binnen 48 Stunden und bereiten andernfalls Boykott-Aufrufe vor. Alle betroffenen Firmen sollten Ihre Werbegelder statt an die Propaganda-Sender besser an das Rote Kreuz, Caritas oder Libereco spenden, die damit den Kriegsopfern helfen.”

Außerdem fordert Libereco von der EU, der Schweiz und allen demokratischen Ländern, dass sie alle staatlichen Medien in Belarus und Russland auf die Sanktionsliste setzen und westlichen Unternehmen damit weitere Werbeschaltungen verbieten.